Wasserspritzer - die einfache Hundeerziehung
- hundplusherz
- 24. Juni 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. März 2024

Wasserspritzpistolen - den eigentlichen Sinn davon hab ich noch nie verstanden. Aber in einem bestimmten Anwendungsgebiet hat sie meiner Meinung nach gar nichts zu suchen: in der Hundeerziehung.
Pistolen und Erziehung - das ist ja sowieso schon mal eine Sache die sich widerspricht. Vor allem in einer respektvollen Beziehung dürfen Waffen kein Teil der Erziehungsmethode sein, ganz egal ob sie mit Wasser oder was anderem geladen sind. Allein die Handlung von Zielen und Schießen ist so respektlos, dass man sie in keiner freundschaftlichen und liebevollen Beziehung anwenden sollte. Wer unseren Blog schon länger kennt weiß, dass ich keinen Unterschied zwischen Tier und Mensch mache. Für mich ist jedes Lebewesen ein gleichwertiges fühlendes Wesen, dass es mit Respekt zu behandeln gilt. Aber warum genau erzähl ich dir das eigentlich?
Mich hat aus unserer Community die Frage erreicht, was ich davon halte den Hund mittels einer Wasserspritzpistole zu korrigieren. Also zum Beispiel wenn er auf die Küchenanrichte springt, bellt, an der Leine zieht, Radfahrer jagt, knurrt, unerlaubt aufs Sofa geht oder sich sonst unerwünscht verhält. Und irgendwie überrascht es mich schon, dass mir eine solche Frage gestellt wird. Gebe ich meinen LeserInnen (und ZuseherInnen auf unserem YouTube-Kanal) das Gefühl als würde ich tatsächlich etwas von diesen Methoden halten? Zumal ich es ja auch in unseren Videos immer wieder extra betone:
Jegliche Gewalt hat in der Hundeerziehung nichts verloren. Dazu zähle ich auch solche Methoden. Denn mit sowas erreicht man nur eins: Dass sich der Hund erschreckt, in weiterer Folge womöglich Verhaltensstörungen entwickelt und im Endeffekt die Bindung darunter leidet. Und ja, es ist schon richtig, dass man die Aufmerksamkeit des Hundes bekommen muss, aber auf diese Art und Weise kann er das ja überhaupt nicht zuordnen - er ist in erster Linie verwirrt und verknüpft es mit einem Schrecken. Stell dir das mal bei dir selbst vor…und dann stell dir vor, dass das dein bester Freund mit dir macht - Wie fühlt sich diese Vorstellung an?
Im Gegensatz zu einer verbalen Korrektur kann der Hund bei sowas auch überhaupt nicht zuordnen wie deine Emotion dabei ist. Was willst du eigentlich von ihm? Was soll er machen? Was hat er falsch gemacht? Hat er überhaupt was falsch gemacht? Bist du sauer? Keine Ahnung - du hast nur ein komisches Ding in der Hand mit dem du ihn plötzlich erschreckst und damit total das Vertrauen zu dir in Gefahr bringst. Du sollst aber doch jemand sein auf den man sich verlassen kann! Der einem mit Geduld und Respekt zeigt was richtig und was falsch ist und wo die Grenzen sind. Und dafür braucht man nicht solche Methoden. Das hat nichts mehr mit Respekt zu tun. Zudem löst es niemals das Problem, sondern schafft eher die Basis für neue Probleme. Eins tut es aber natürlich schon - man erreicht damit, dass der Hund ganz schnell seine Handlung unterbricht. Und genau deshalb raten diverse Hundeschulen oder Hundetrainer so gern zu solchen Methoden: Es spielt einen schnellen Erfolg vor. Und genau das ist es ja auch was die Leute wollen. Oder glauben zu wollen. Vor allem wenn sie viel Geld zahlen. Schnelle Erfolge mit möglichst wenig Aufwand.
„Wow! Ein super Tipp! Ich musste ihn nur ein paar mal ansprühen und schon hab ich einen ganz anderen Hund!“ … Ja - einen Hund der sich von dir distanziert und ständig in einer Angst vor Gefahr oder weiteren Schreckmomenten lebt. Wer das möchte und auch vertreten kann, … bitte - ich kann ja eh niemanden davon abhalten. Mit Freundschaft, Liebe und Respekt hat das aber nur mehr sehr wenig zu tun. Wer zu seinem Hund eine solch’ einzigartige und wundervolle Freundschaft aufbauen möchte wie Cassie und ich es haben, der muss sich darüber im Klaren sein, dass das viel Arbeit, Geduld, Zeit und Energie erfordert. Das erreicht man weder in einer Hundeschule noch mit solch’ fragwürdigen Methoden. Wie du deinen Hund richtig korrigierst erkläre ich dir in diesem Video.
Die Basis unserer Freundschaft ist Vertrauen und Respekt. Wer sich für diesen wundervollen Weg entscheidet und dabei Unterstützung braucht, kann sich gerne für ein persönliches Coaching bei mir melden. Aber erwarte dir bitte keine Zaubermittel. Denn die gibt es nicht. Weder bei mir noch bei anderen, nur sag ich es wenigstens ehrlich.
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