Protein im Hundefutter – Eiweißbedarf für Welpen, Erwachsene und Senioren
- hundplusherz
- 24. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Viele Hundehalter*innen stehen irgendwann vor dieser Frage: Wie verändert sich der Eiweißbedarf, wenn mein Hund älter wird? Und was ist eigentlich mit Welpen? Brauchen die besonders viel?
Rund um das Thema Protein im Hundefutter kursieren viele Mythen. Gerade das Thema Seniorfutter Hund sorgt für Unsicherheit. In diesem Beitrag räumen wir mit alten Empfehlungen auf und schauen, was die Wissenschaft heute wirklich weiß.
Eiweiß im Hundefutter: Warum es so wichtig ist
Protein ist einer der wichtigsten Nährstoffe überhaupt: Es liefert die Bausteine für Muskeln, Organe, Enzyme, Hormone und das Immunsystem. Während Kohlenhydrate vor allem Energie bringen, ist Eiweiß für die Struktur und Regeneration des Körpers zuständig.
Ein Mangel an Eiweiß führt bei Hunden langfristig zu:
Muskelschwund
geschwächtem Immunsystem
schlechter Wundheilung
Anfälligkeit für Krankheiten
Früher vs. heute: Senior-Hunde und Eiweiß
Frühere Lehrmeinung: Ältere Hunde sollten weniger Protein bekommen, um Nieren und Leber zu schonen. Deshalb wurden Seniorfutter oft mit reduziertem Eiweißanteil auf den Markt gebracht.
Aktueller Stand der Forschung: Für gesunde Hunde ist das Gegenteil sinnvoll. Im Alter steigt das Risiko für Sarkopenie – also Muskelschwund. Muskeln sind aber ein aktiver Schutz: Sie stützen Gelenke, verbrennen Energie, stabilisieren den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem.
Wird im Alter Protein reduziert, verliert der Hund schneller Muskulatur und damit auch Lebensqualität.
Eiweißbedarf bei älteren Hunden
Für erwachsene und ältere Hunde gilt heute die Empfehlung: 20–25 % der täglichen Energie sollten aus Protein stammen. Das entspricht ca. 2–3 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.
Ein Hund mit 25 kg sollte also etwa 60–75 g Protein pro Tag bekommen – auch im Alter.
Nur bei diagnostizierten Nierenerkrankungen wird Eiweiß reduziert, und selbst dann nur moderat. Für die meisten Senior-Hunde gilt: Eiweiß stabil halten oder leicht erhöhen, während die Kalorien gesenkt werden, wenn sie insgesamt weniger aktiv sind.
Eiweißbedarf bei Welpen und jungen Hunden
Das andere Extrem sind Welpen: Sie befinden sich im Wachstum und brauchen für Knochen, Muskeln und Organentwicklung überdurchschnittlich viel Protein. Welpenfutter enthält in der Regel 25–30 % Protein. Zu wenig Eiweiß im Wachstum kann zu Wachstumsstörungen, schwacher Muskulatur und verzögerter Entwicklung führen.
Hier ist also klar: Während ein Senior ausreichend Protein braucht, um Muskelmasse zu erhalten, benötigt ein Welpe besonders viel Eiweiß, um überhaupt erst die Muskulatur und das Gewebe aufzubauen.
Eiweiß und spezielle Erkrankungen
Nierenerkrankungen: Protein wird reduziert, aber nicht gestrichen. Wichtig ist die Qualität der Eiweißquellen.
Lebererkrankungen: Fokus liegt weniger auf Eiweißreduktion, sondern auf fettarmer, leicht verdaulicher Kost. Hochwertiges Protein bleibt wichtig.
Das bedeutet: Nicht weniger Eiweiß – sondern das richtige Eiweiß
Das alte Bild vom eiweißarmen Seniorfutter Hund ist überholt.
Welpen brauchen viel Protein, um gesund zu wachsen.
Erwachsene Hunde profitieren von einem stabilen Eiweißanteil.
Senioren sollten keinesfalls Eiweiß verlieren. Muskelmasse ist der wichtigste Schutz vor Gebrechlichkeit.
Kurz gesagt: Nicht die Menge an Eiweiß ist das Problem, sondern die Qualität.
Wer auf gute Eiweißquellen (primär pflanzlichen Ursprungs) und eine ausgewogene Ernährung achtet, gibt seinem Hund die besten Voraussetzungen für ein gesundes, starkes Leben – vom Welpenalter bis ins hohe Alter.
P.S.:
Jeder Hund ist individuell. Die hier genannten Empfehlungen sind ein guter Richtwert – aber am zuverlässigsten weißt du, was dein Hund wirklich braucht oder was ihm fehlt, wenn du regelmäßig ein Blutbild beim Tierarzt machen lässt. So kannst du sicherstellen, dass Niere, Leber und Stoffwechsel gesund sind und die Eiweißmenge optimal zu deinem Hund passt.
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