top of page

Hund & Mensch

  • hundplusherz
  • 2. Mai 2022
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Apr. 2023


ree

Zu Beginn wurden Hunde als Nutztiere domestiziert. Heute sind sie ein Luxusgut, denn die meisten Hunde werden heutzutage nicht als Nutz- sondern als Haustier gehalten. Doch was soll eigentlich diese Definition? Denn mit Luxusgut assoziiere ich ganz klar ein Objekt.

Hütehund, Spürhund oder Jagdhund. … viele der bekannten Rassen sind einmal als solche Nutztiere gezüchtet und gehalten worden. Aber wie wir alle wissen, wird die Mehrheit der Hunde nicht mehr für diesen Zweck gehalten. Ganz im Gegenteil. Ein Großteil der gehaltenen Hunde sind keine Nutztiere sondern Haushunde.


Haushunde

Das Halten eines Hundes ist also reines Privatvergnügen und demnach ist er ein Luxusgut. Und ja, stimmt wohl, ich kann mir keinen größeren Luxus vorstellen und gut tut es mir auch noch - Luxusgut stimmt also irgendwie wieder. Aber darüber hinaus können unsere Hunde so viel mehr sein. Unsere Freunde, unsere Begleiter und ein Partner den wir überall dabei haben können. Wir entscheiden uns ganz bewusst dafür ein solches Tier in unser Leben zu holen. Aber im Gegensatz zu anderen Luxusgütern birgt diese Entscheidung auch ein hohes Maß an Verantwortung mit sich. Denn man adoptiert ein Lebewesen und nimmt es in seine Familie auf. Nicht allen ist klar was das eigentlich wirklich bedeutet.


Teil der Familie

Damit der Hund ein funktionierender Teil der Familie sein kann, muss er einige Regeln lernen. Denn es reicht nicht wenn du den Hund nur in die Familie aufnimmst, sondern du musst ihn auch in die Gesellschaft integrieren. Nur dann gibst du ihm die Möglichkeit immer und überall (also wo es erlaubt ist) dabei zu sein.

Dein Hund kommt genau genommen auch nicht nur in dein Leben, denn viele Menschen sind von deiner Entscheidung betroffen. Deine Nachbarn, deine Familie, deine Freunde und alle denen du mit deinem Hund begegnest. Beim Spaziergang in der Stadt oder im Wald, im Restaurant am Nebentisch, beim Familientreffen, auf der Grillparty oder in der Warteschlange im Baumarkt… Ein Hund will immer dabei sein, aber das geht nur wenn du ihm die gesellschaftlichen Regeln und Normen beibringst. Und das solltest du! Denn alles andere ist unfair. Der Hund ist hier zu 100% abhängig von dir und deiner Erziehung. Bringst du ihm nicht bei wie er sich zu verhalten hat, kann er kein Teil der Gesellschaft sein. Wichtig ist hier die Sicht zu ändern.


Hunde sind wie Kinder

Überleg dir mal, wie man es bei Kindern macht. Denn Kinder sind Hunden viel ähnlicher als wir denken. Wir erziehen unsere Kinder nach uns bekannten sozialen Normen und jeder Mensch kennt diese Regeln somit von klein auf. Wenn allerdings niemand unseren Kindern die Regeln des Zusammenlebens lernt, wird es für sie sehr schwer sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Das beginnt bei der Frustrationstoleranz und geht bis hin zum Verhalten im Straßenverkehr. All das lernen wir unseren Kindern selbstverständlich im Alltag. Und genau das müssen wir auch unseren Hunden beibringen damit diese sich zu verhalten wissen und ein funktionierender Teil unserer Gesellschaft sein können. Alles andere ist extrem unfair. Denn woher soll der Hund diese Regeln sonst lernen - von YouTube? Wohl eher nicht. Demnach ist es ganz allein deine Verantwortung. Und glaub mir, es geht.


Ein kleines Beispiel: einem Kind bringt man bei, dass es am Gehsteig immer auf der Seite weg von der Straße gehen soll und das es, bevor es eine Straße überquert, stehenbleiben muss um zu schauen ob etwas kommt. Klar, dem Kind kannst du das Konzept einer Straße, von Ampeln und Autos in Worten erklären. Das wird ein Hund so nicht verstehen. Aber wenn du ihm genauso konsequent beibringst immer auf der Mauerseite des Gehsteigs zu gehen und vor jeder Straße stehenzubleiben und sich hinzusetzen bevor er diese betritt, wird er das ebenfalls verstehen und einhalten. Und wenn du das geschafft hast wirst du verblüfft sein was dein Hund alles noch versteht.


Formen nicht Maßregeln

Unsere Aufgabe ist es also dem Hund einen Rahmen zu lernen in dem er sich bis auf Widerruf frei bewegen kann. Erst, wenn er weiß was er machen darf und was nicht kann er sich entfalten. Das schränkt ihn nicht mehr ein als uns. Ganz im Gegenteil - es gibt ihm unglaubliche Freiheiten und die Neins oder Verbote werden auf ein Minimum reduziert. Das bedeutet nicht, dass der Hund nichts mehr machen darf und wie ein Soldat neben dir herschreiten muss. Nein. Er kann in seinem Rahmen machen worauf er Lust hat. Das wird mir selbst bei jedem Spaziergang klarer. Ich verwende zB die Leine nur mehr als Symbol um anderen Hundebesitzern zu zeigen, dass keine Begegnung erwünscht ist, denn sonst braucht Cassie keine mehr. Nie! Denn sie ist immer an ihrer unsichtbaren flexiblen Leine. Sie weiß genau wie sie sich verhalten muss. Und das eröffnet ganz neue Welten des Zusammenlebens.

Teil der Gesellschaft

In der Soziologie, also in der Lehre vom Zusammenleben der Menschen, versteht man unter dem Begriff der Gesellschaft eine größere Gruppe von Menschen die zusammenlebt. In einem Land gibt es viele Gruppen und Gemeinschaften, denen wiederum viele verschiedene Menschen angehören. Eine Gesellschaft besteht aus vielen solcher Gemeinschaften. Wir alle gehören also nicht nur verschiedenen Gruppen oder Gemeinschaften an, sondern auch einer bestimmten Gesellschaft. Und innerhalb dieser Gesellschaft gibt es Regeln und Gesetze, die eingehalten werden müssen um ein friedliches und respektvolles Zusammenleben zu gewährleisten. Das gilt auch für unsere Hunde! Wir wollen, dass sie ein anerkannter Teil unserer Gesellschaft sind, aber sind dann nicht bereit ihnen diese Regeln beizubringen, sie einzufordern und dem Hund tatsächlich die Möglichkeit zu geben sich zu integrieren. Wir regen uns auf das hier und dort Hunde verboten sind, dabei vergessen die meisten warum es überhaupt so weit kommen musste. Wenn ich mir den Großteil der Menschen und ihre Hunde ansehe, wundert es mich nicht. Denn ohne Regeln, gibt es auch keine Freiheiten.

Die Wichtigkeit Sozialer Normen

Soziale Normen legen also fest wie wir in einer Gesellschaft miteinander leben. Sie sind sozusagen Verhaltenserwartungen, die zumeist an alle Gesellschaftsmitglieder gerichtet werden. Also auch an Hunde. Sie geben unserem Verhalten einen Rahmen und somit einen Leitfaden wie wir respektvoll miteinander umgehen und die persönlichen Grenzen wahren können. So kommen Sozialen Normen sowohl eine gesellschaftliche als auch eine individuelle Bedeutung zu. Auf gesellschaftlicher Ebene dienen sie der Aufrechterhaltung von sozialen Strukturen und der sozialen Ordnung.

Auf individueller Ebene gewährleisten soziale Normen das Verhaltensweisen gleich sind und entlasten so die zwischenmenschliche Interaktion von Ungewissheit und Erwartungsenttäuschung.


Was hat jetzt der Hund damit zutun?

Alles. Denn Hunde sind Mitglieder unserer Gesellschaft. Demnach gelten viele dieser gesellschaftlichen Normen und Regeln auch für Hunde. Viele dieser Regeln sind wichtig damit sich der Hund zurechtfindet und seine Individualität entfalten kann ohne dabei ein Außenseiter zu sein. Ein Großteil der Hunde sind allerdings Außenseiter. Das sind die, die bellen, die die beißen, die die man nirgendwo trifft außer in Hundezonen, im Wald und bei der Gassirunde um den Block. Warum? Weil sie nicht integriert sind. Cassie hingegen trifft man überall: im Bauhaus, in der Shopping City, im Restaurant, in der Stadt, bei Freunden, der Familie und im Urlaub. Also überall dort, wo auch ich hingehe.

Ich hoffe, dass mehr Menschen diese Regeln verinnerlichen und einhalten. Das sich die Sicht auf Hunde ändert. Das sie als Teil der Gesellschaft wahrgenommen und akzeptiert werden. Und das dieses Luxusgut auch so behandelt wird. Voller Demut und Anerkennung. Doch leider scheitert das nur zu oft daran, dass ihre Besitzer sie nicht integrieren wollen. Sie einfach als Hund abstempeln und in dieser Welt vollkommen allein lassen. Vergiss nicht, dass Hunde Kindern sehr ähnlich sind. Und das ist kein vermenschlichen, das ist eine Tatsache. Würden mehr Menschen diese Sicht, dieses Wissen und diese Regeln teilen, könnte unser Zusammenleben ganz anders aussehen und Cassie könnte auch noch in den Supermarkt und ins Theater mit. Das würde uns das Leben mit Hund so sehr vereinfachen und uns so viel mehr ermöglichen. Denn genau wegen dem Unwissen und der Ignoranz vieler Menschen, wird es denen, die sich daran halten, ihren Hund erziehen und ihm versuchen die gesellschaftlichen Normen beizubringen, enorm erschwert.


Auch nur ein Lebewesen

Ich nehme den Hund wahr. Ich gehe auf ihn ein wie er auf mich eingeht. Ich nehme den Egoismus heraus und sehe den Hund als das was er ist, ein Lebewesen - genau wie du und ich. Der Hund kann im Unterschied zu uns vielleicht nicht sprechen, er versteht das Konzept von Ampeln nicht und bereuen kann er vielleicht auch nicht. Dafür fehlt ihm aber auch der Vorsatz und die Gier. Er lügt nicht, weicht nicht von deiner Seite und zeigt dir ehrlich was er fühlt. Das alles setzt natürlich voraus, dass du ihm beigebracht hast wie er sich zu verhalten hat und was richtig und was falsch ist. Aber ist das bei uns Menschen nicht dasselbe? Wer wären wir, hätte uns niemand beigebracht geduldig zu sein, andere Menschen zu respektieren und gut von schlecht zu unterscheiden. Trotzdem handeln wir vorsätzlich, sind unglaublich gierig, maßlos und lügen viel zu oft. Wir kennen die Regeln und die Todsünden, trotzdem brechen wir sie ständig.

Hunde haben auch Fehler, aber fast jeder davon lässt sich korrigieren, denn wenn dein Hund dich mag, ist es ihm mehr wert dir zu gefallen. Er braucht Regeln und befolgt diese auch gerne. Das setzt aber voraus, dass wir ihm die richtigen Regeln aufsetzen. Regeln die angepasst sind an seine Bedürfnisse, die ihm zeigen wie er sich verhalten darf und ihm Freiheiten geben. Natürlich müssen diese konsequent eingehalten werden. Aber das ist Hundeerziehung - und dafür gibt es unseren Blog und Kanal. Falls du also noch nicht hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt unseren YouTubekanal zu abonnieren und uns ein Like zu schenken.


Es ist wichtig zu verstehen, dass Hundeerziehung nicht nur aus Sitz und Platz besteht. Es ist schön wenn dein Hund das kann, aber nur wenn er auch die Regeln des Zusammenlebens versteht, kann er ein wirklicher Teil der Familie und der Gesellschaft sein. Geben wir unseren Hunden also die Chance sich zu entfalten.

Solltest du Fragen haben oder mal nicht weiter wissen stehe ich dir gern jederzeit zur Verfügung - meinen Kontakt findest du hier.




Kommentare


Unsere eBooks

hph_eBooks_animated-gif.gif

Du willst keine Neuigkeiten mehr verpassen?

Melde dich jetzt an und erhalte wertvolle Tipps für dich und deinen Hund – plus 10% Rabatt auf unsere eBooks.

Danke!

  • Youtube
  • Instagram
  • Threads
  • Etsy
hph_LOGO_NEU_2025-03.png

Mehr als 2300 verkaufte eBooks

Unsere eBooks sind mehr als Wissen – sie sind ein Schritt zu echtem Verständnis.

💌 Danke, dass du diesen Weg mit uns gehst.

  • Youtube
  • Instagram
  • Threads
  • Etsy

© 2025 hundplusherz

bottom of page