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Die häufigsten Fehler in der Hundeerziehung

  • hundplusherz
  • 31. März 2021
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Apr. 2022



In diesem Blogpost möchte ich auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen und Fehler ansprechen, die viele Hundehalter machen.

Hundeerziehung passiert nicht ausschließlich im Welpenalter. Die Erziehung deines Hundes ist eine tägliche Aufgabe und zwar in jedem Alter und in jeder Situation. Sie ist viel mehr als Sitz und Platz. Dabei geht es um Körpersprache, Konsequenz, Sinnhaftigkeit, Anerkennung, aber auch darum seinen persönlichen Weg zu finden.

Fehlende Konsequenz

Die fehlende Konsequenz ist sozusagen die Mutter aller Fehler in der Hundeerziehung.

Wenn es keine klaren Regeln gibt, lernt dein Hund, dass er an einem Tag etwas machen darf, wofür es wiederum am nächsten Tag Ärger gibt.

Bist du nicht konsequent, ist es dein Hund auch nicht. Und dein Hund nimmt immer wahr, wenn du nicht konsequent bist - das formt sein Verhalten und letztendlich auch eure Beziehung.

Also überlege dir ganz klar welche Regeln wichtig und welche sinnvoll sind und dann zieh es durch - jeden Tag, bei jeder Gelegenheit. Du wirst sehen, das bringt euch immer weiter zusammen und macht nicht nur dem Hund Spaß.

Und was cooleres als mit seinem Hund ein eingespieltes Team zu sein?


Irrglaube: Gelernt ist gelernt

Auch hier spielt Konsequenz eine große Rolle. Viele glauben nämlich, dass Gelerntes gelernt ist und keiner Bestätigung oder Anerkennung mehr bedarf.

Manchmal vergisst man auch auf Hilfen, also gute Leckerli, die man anfangs ins Training eingebaut hat.

Oder man gewöhnt diese zu schnell bzw. zu abrupt ab. Wenn dann auch noch die verbale Belohnung ausbleibt, verliert der Hund die Sinnhaftigkeit dieser Übung bzw. dieses Kommandos.


Wenn Cassie etwas gut macht wird sie immer belohnt, sei es durch ein verbales Lob oder ein Leckerli. Meistens sogar durch beides. Dabei merkt man auch immer sehr schön wie sehr sie sich freut, wenn sie etwas richtig macht. - Wodurch natürlich auch ihre Motivation steigt.

Wenn sie etwas nicht gut macht, wird sie ignoriert. So lernt sie sehr schnell, welches Verhalten erwünscht und welches unerwünscht ist.

Würde ich Cassie also bspw. nicht mehr loben wenn sie etwas gut macht, würde sie es damit verknüpfen, dass das ein unerwünschtes Verhalten ist und es in weiterer Folge nicht mehr machen. Denn warum sollte sie?

Leckerlis sind Belohnungen, sprich Bezahlung für positives Verhalten. Und diese Bezahlung ist zu leisten auch wenn die dafür geleistete Arbeit Routine ist.

Oder wie würdest du es finden, wenn dein Chef dir für Routinearbeit kein Geld mehr bezahlen würde?

Sei dir also bewusst wie wichtig die stetige Belohnung und Anerkennung für deinen Hund ist!


Unbewusste Bestätigung

Durch unbewusste Bestätigung kann es schnell passieren, dem Hund ein negatives Verhalten anzulernen. Und oft ist dir vielleicht gar nicht bewusst, was der Hund gerade tatsächlich lernt.

Ein Beispiel das ich sehr oft beobachte, sind bellende, wenn nicht eher kläffende Hunde an der Leine und dessen Hundehalter die durch ruhige, positive Sätze wie „jaja, alles gut, reg dich nicht auf“ — versuchen den Hund zu beruhigen.

Was ihnen dabei jedoch nicht bewusst ist, ist dass sie hiermit das Fehlverhalten ihres Hundes bestätigen und der Hund dadurch lernt, dass kläffen an der Leine erwünscht ist.

Und er wird es immer und immer wieder machen.

Versuche in solchen Situationen einen anderen Weg zu finden deinem Hund zu zeigen, dass du dieses Verhalten nicht wünscht. Lenke die Aufmerksamkeit auf dich indem du dich interessanter als der andere Hund machst. Das schaffst du bspw. durch gute Leckerlis, ein gemeinsames Spiel oder mit dem Lieblingsspielzeug.

Es obliegt immer dem Hundehalter etwas zu ändern und zu schauen, wie man es seinem Hund begreiflicher machen kann, welches Verhalten erwünscht oder eben nicht erwünscht ist. Akzeptieren ist meist der falsche Weg.


Körpersprache

Genau wie wir Menschen kommunizieren auch Hunde sehr viel über Körpersprache.

Hier ist es wichtig, die Körpersprache des Hundes richtig zu verstehen aber auch seine eigene Körpersprache bewusst einzusetzen.

Bei Hunden werden beispielsweise oft bestimmte Beschwichtigungssignale missverstanden, wie zum Beispiel das Abwenden des Kopfes oder des Körpers weg vom Hundebesitzer.

Im ersten Moment mag das vielleicht ungehorsam oder gar ignorant auf uns Menschen wirken. Der Hund möchte dir damit aber eigentlich was ganz anderes sagen, und zwar „Ich verstehe dich nicht. Ich verstehe nicht, was du gerade von mir willst.“ .

Das ist ein großer Unterschied und hier ist es wichtig, achtsam zu sein und sich mit der Körpersprache seines Hundes auseinanderzusetzen.

Aber auch mit unserer eigenen Körpersprache sollten wir viel bewusster umgehen. Es kann leicht passieren, dass du deinen Hund in der Hundeerziehung ganz unbewusst durch die falsche Körpersprache verwirrst.

So kommt es zum Beispiel beim Rückruf vor, dass man ganz starr und steif steht - das kann beim Hund den Eindruck erwecken als sollte er Abstand halten, obwohl wir genau das Gegenteil von ihm wollen.

Oder aber wir fuchteln hektisch mit den Händen herum und verlangen aber gleichzeitig von unserem Hund, dass er ruhig sitzen bleiben soll.

Oft kommt es also vor, dass wir unseren Hunden etwas komplett anderes zeigen als wir sagen.

So sind wir für den Hund in unserer Körpersprache unklar und er vertraut uns weniger.



Klare Kommandos

Auch hier wird oft für Verwirrung bei unseren Vierbeinern gesorgt!

Hunde lernen Laute und verknüpfen diese mit ihrer Aufgabe. Sie lernen nicht die Bedeutung der Worte.

Kommandos wie „Na, kommst du jetzt bitte her.“, „Cassie, kommst du hier her, aber schnell!“, „Hier her hab ich gesagt“,…

Wenn du deinen Hund mit „Hier“ trainiert hast, wird er sich diesen gewünschten Laut nicht aus solchen Sätzen raussuchen können.

Dasselbe gilt natürlich auch für Verneinung und Grammatik. „Nein, du sollst Sitz machen, nicht Platz.“, „Na komm schon, bleib da“. Das ist selbst für intelligente Hunde nicht möglich.


Mein Tipp: überleg dir deine Signalwörter gut. Mach dir vielleicht sogar eine Liste und halte dich daran. Bleib kurz und knapp.

Das ist nicht nur für deinen Hund sondern auch für dich leichter.

Wenn dein Hund noch eine weitere Bezugsperson hat, sollte diese natürlich unbedingt mit denselben Signalwörtern arbeiten.

Wichtig dabei ist auch, dass dein Hund merkt, dass du die Befehle ernst meinst. Achte deshalb auch besonders auf Betonung und Stimmlage.

Nicht aufgeben!

Ganz wichtig - Gib nicht auf!

Wenn es mit der einen Art nicht funktioniert deinem Hund etwas beizubringen, musst du dir eine andere überlegen.

Es ist niemals der Fehler des Hundes wenn er eine gewünschte Übung nicht hinbekommt.

Das macht er nicht mit Absicht, viel eher versteht er einfach nicht was du da von ihm verlangst.

Überleg dir einen anderen Weg es ihm zu zeigen oder eine andere Motivation, zum Beispiel ein besonders gutes Leckerli.

Ein Hund lernt durch viele Wiederholungen und positive Bestätigung. Sei also vor allem eins: Geduldig!

Und vergiss nie das Wichtigste: Dein Hund möchte dir immer gefallen!


Die Beziehung zwischen Cassie und mir konnte unter anderem deshalb so innig werden, da wir uns gegenseitig vertrauen und stetig zusammen daran arbeiten.

Ich schaue auf sie, sie schaut auf mich. Das ermöglicht es uns, unsere Spaziergänge sowie unseren Alltag entspannt und harmonisch zu verbringen.

Und nur weil Cassie bereits sehr viele Kommandos und Regeln verinnerlicht hat, bedeutet das nicht, dass wir nicht trotzdem tagtäglich an der Erziehung arbeiten müssen.


Hundeerziehung ist eine tägliche Aufgabe und mit der richtigen Einstellung haben du und dein Hund vor allem eins: Spaß!




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