Dein Hund - Dein Weg
- hundplusherz
- 11. Mai 2022
- 8 Min. Lesezeit

Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und das tun was er für richtig hält. Das gilt für das eigene Leben aber auch für das Zusammenleben mit Hund. Seinen eigenen Weg zu gehen, ist aber nicht immer so leicht wie es klingen mag.
Seinen eigenen Weg zu gehen bedeutet, dass man nicht einfach kopflos mit dem Strom schwimmt. Es bedeutet, dass man Dinge hinterfragt, entsprechend darauf reagiert und sich stetig weiterentwickelt. Es bedeutet aber auch - und das ist wohl das schwierigste an dem ganzen - dass man stark genug sein muss, hinter seinen Entscheidungen zu stehen und diese womöglich auch zu verteidigen.
Zwei Arten von Menschen
Stell dir vor du bemühst dich deinen Hund zu erziehen, versuchst ihn zu verstehen, kennenzulernen und ihm das Leben in der Gesellschaft zu erklären. Du gibst dein Bestes, machst Fortschritte und hast gemeinsam mit deinem Hund Erfolgserlebnisse. Aber nicht jeder freut sich so wie du, nicht jeder versteht was du da machst und warum du es machst. Du merkst dabei immer mehr, dass es zwei Kategorien von Menschen gibt. Die Menschen, die ihren Hund einfach nur als Hund sehen und die, die verstehen dass ein Hund so viel mehr sein kann.
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Deine Meinung - deren Meinung
Neben deiner persönlichen Einstellung gibt es leider immer noch die Meinung der anderen - der Freunde, der Familie, der Besserwisser, Menschen die sich vielleicht nicht so sehr auf ihren Hund eingelassen haben. Die, die glauben, dass sie das Recht besitzen einem Hund jegliche Gefühle, Bedürfnisse oder sogar Ängste absprechen zu können, nur weil sie vielleicht nicht in der Lage sind eine tiefere Beziehung zu einem Hund aufzubauen. Genau die sind aber überzeugt davon, es besser zu wissen, sie sagen dir was du machen sollst, was richtig und was falsch ist. Sie verunsichern dich mit jeder Aussage, stempeln dich als überfürsorglich ab und werfen dir deine Ansichten vor. Und deine Regeln und Wünsche? Die respektieren sie schon gar nicht. Das ist schwer. Extrem schwer sogar. Braucht man doch hin und wieder auch Unterstützung. Jemanden der einem gut zuredet oder einen zumindest nicht daran hindert. Man lässt sich ganz leicht verunsichern, denn die, die den Hund nur als Hund sehen, sind leider in der großen Mehrheit.
Unsere Gesellschaft
In unserem Video „Hund und Mensch“ spreche ich über die Wichtigkeit sozialer Normen. Ich erkläre dabei, welch’ große Verantwortung wir als Hundebesitzer haben unseren Hund in die Gesellschaft zu integrieren und zu einem wertvollen und funktionierenden Teil davon zu machen. Würde das jeder konsequent handhaben, hätten wir und unsere Hunde viel mehr Freiheiten.
Ignorieren dieser Normen
Eigentlich sind diese Normen und Regeln des Zusammenlebens jedem Menschen bewusst. Doch kommt ein Hund ins Spiel, ist alles anders. Offensichtlich wird dieser nicht als Teil der Gesellschaft wahrgenommen. Regeln und Respekt treten abrupt außer Kraft und das macht alles sehr schwer. Seit Cassie in meinem Leben ist fällt mir vermehrt auf, dass viele Menschen diese Grundregeln gegenüber Hunden und dessen Hundebesitzern nicht einhalten. Es gibt so unglaublich viele Menschen die deine Privatsphäre nicht respektieren. Den Hund anlocken, wenn du gerade mit ihm übst. Ihn füttern wollen und seine Aufmerksamkeit fordern, obwohl ihnen diese gar nicht zusteht. Vielleicht 1 von 100 fragt ob er das darf. Und hier fängt das Problem an. Ein Problem, dass einen oft verzweifeln lässt, verunsichert und extrem viel Energie kostet. Es ist ja schon unangenehm genug, dass es Menschen gibt, für die diese Grenzen nicht selbstverständlich sind. Diese Menschen zwingen dich in eine Situation in der du aufstehen musst und was sagen musst, wenn du nicht möchtest, dass diese Grenzen überschritten werden. Als ob das alles nicht schon unangenehm genug wäre, wird das meistens nicht einmal akzeptiert. Stell dir mal vor, du nimmst all’ deinen Mut zusammen und dein Gegenüber reagiert nicht mit Verständnis darauf, sondern er belächelt es, ignoriert es und macht einfach weiter.
Mut
Ich möchte mit diesem Beitrag die Menschen ansprechen, die ihren Hund wahrnehmen, ihn erziehen, mit ihm kommunizieren und das Verhalten ihres Hundes und ihr eigenes reflektieren. Die, die versuchen den Hund in die Gesellschaft zu integrieren, ihm Regeln und Normen lehren, anstatt ihn einfach unwissend und unmündig als hübsches Accessoire oder Kuscheltier nebenher laufen zu lassen. Ich möchte dir Mut machen, dich nicht von deinem Weg abbringen zu lassen. Auch wenn es sich von außen nicht immer danach anfühlt und es extrem viel Kraft kostet, sich, seinen Weg und seine Entscheidungen immer und immer wieder zu verteidigen. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Auch ich musste bereits einiges durchmachen. Und auch heute stoße ich immer noch auf Menschen - sogar in meinem engen Umfeld - die mir erklären wollen, wie ich meinen Hund zu behandeln habe. Die meinen Weg kritisieren, statt ihn erst mal zu hinterfragen. Und das obwohl sie ganz genau sehen können, welch tolle und tiefe Verbindung ich zu Cassie habe, wie gut unser Zusammenleben funktioniert und welch toller Freund Cassie ist. Sie stört niemanden und trotzdem gibt es ständig Konflikte - wie ist das möglich? und
Wie geht man damit um?
Ich musste es auch erst lernen, aber eigentlich ist es ganz klar: Du musst das weder akzeptieren noch darfst du dich davon verunsichern lassen. Dir muss bewusst sein, dass du selbst sowohl dich als auch deinen Hund am besten kennst. Du weißt was euch gut tut! Du weißt wie du leben willst. Und nur du weißt wie ihr zu einem solch großartigen Team geworden seid!
Dein Leben, deine Entscheidung und deine Regeln. Stell die Meinung anderer nicht höher als deine eigene. Und schon gar nicht darfst du sie höher als deine Erfahrungen mit deinem Hund stellen. Denn er zeigt dir jede Sekunde, dass es richtig ist. Um dieses Prinzip besser verstehen zu können und selbstsicherer zu werden, hilft es sich zu fragen warum diese Menschen denn so reagieren und sich so kontraproduktiv in unseren Weg einmischen wollen. Wahrscheinlich weil sie es selbst nicht geschafft haben. Was diese Menschen dadurch verpassen ist bereits die größte Strafe.
Hund oder bester Freund?
Eines wird mir immer klarer - Menschen mit einer festgefahrenen Grundmeinung kann man nur sehr schwer vom Gegenteil überzeugen. Wer sich einredet, dass ein Hund nur ein Hund ist, bleibt meist bei dieser Überzeugung, auch wenn so vieles dagegen spricht. Klar, in mancher Hinsicht macht es das für diese Menschen einfacher. Wie es bei so vielem im Leben ist. Dann braucht man sich auch keine Gedanken machen wenn der Hund den Großteil seines Lebens wartend zu Hause verbringt. Dadurch kann man auch ganz einfach wochenlang auf Urlaub fahren, egal wer und wie sich in dieser Zeit um den Hund gekümmert wird. Man macht sich keine Gedanken über dessen Ernährung und dessen Wohlbefinden. Das ist vielleicht auf den ersten Blick einfacher, aber niemals besser. Denn damit entziehen sich diese Menschen nicht nur ihrer Verantwortung, sie verpassen vor allem extrem viel. Sie verpassen den treusten Freund, den besten Begleiter und ein Leben das so voller Freude sein kann.
Ich persönlich glaube aber, dass diese Menschen tief in sich drinnen wissen, dass sie etwas ganz großartiges verpassen. Ob sie dieses Gefühl nun zuordnen können oder nicht… Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus nicht eingestehen wollen und tief verankerten alten Annahmen. Kinder, Haus, Garten, Vollzeitjob und am Abend ein Hündchen das dich nach einem langen Tag freudig bei der Eingangstüre in Empfang nimmt. Und am Wochenende ein Spaziergang im Grünen. Ist doch herrlich so ein Leben. Und der Hund? Der hat’s auch richtig gut. Nichts zutun, keine Verpflichtungen, den ganzen Tag langweilen und dann auch noch Essen serviert bekommen. Diese Menschen projizieren ihre Traumvorstellung eines Lebens - wobei ich mich frage was das für ein Leben das sein soll - auf ihren Hund. Der Hund soll einfach Hund sein und machen können was er will. Das ist doch das schöne daran, dass man ein Hund und kein Mensch ist…. Dass das bedeutet, dass er eigentlich Nichts machen kann, verstehen sie nicht.
Traum oder Realität
Und dann kommst plötzlich du daher, mit deiner konsequenten Art und diesem unglaublich braven und zufriedenen Hund an deiner Seite. Einem Hund, der dich mag und du ihn mindestens genauso viel. Ihr habt es schön, ganz abseits von Arbeit und Verpflichtungen. Verbringt viel Zeit in der Natur und freut euch, dass ihr seid wie ihr seid. Selbst bei Spaziergängen in größeren Gruppen muss dein Hund vor jeder Straße Sitz machen. Auch wenn andere Menschen im selben Raum sind, redest du mit deinem Hund und schaust, dass er seinen Platz hat. Wenn irgendjemand etwas sagt, werft ihr euch gegenseitig Blicke zu die man nur von menschlichen besten Freunden kennt. Als hättet ihr zwei eine Geheimsprache. Mit dabei ist dein Hund natürlich auch überall, denn ohne Hund kennt man dich ja gar nicht mehr. Im besten Fall, denken sich die Menschen dann: "Du hast ja auch einen absoluten Glücksgriff mit deinem Hund gemacht. Den kann man ja auch leicht überallhin mitnehmen. So brav. Aber.. kann ich ihm jetzt Leckerli geben?" .....
Eifersucht
Worauf will ich damit hinaus? Ich glaube, dass diese Menschen zum Teil sehr eifersüchtig sind und zwar in vielerlei Hinsicht. Zum einen, weil sie mit ihrem Hund nicht so eine tolle, tiefe und enge Freundschaft haben und es ihnen wehtut dies vor Augen geführt zu bekommen. Vielleicht haben sie es sich gewünscht, als sie sich damals für einen Hund entschieden haben. Umgesetzt haben sie es aber leider nicht. Wie so vieles in ihrem Leben. Hier beginnt die andere Form der Eifersucht. Ich weiß wie viel Konsequenz, Arbeit, Energie, Zeit, Willensstärke, Geduld, Liebe und Respekt es erfordert, etwas anders zu machen, aus vorgefertigten Mustern und Systemen auszubrechen und sich eine solch tiefe Verbindung zu seinem Hund aufzubauen. Ein Leben abseits der Norm. Das passiert nicht über Nacht und nicht einfach so. Dennoch kann es jeder schaffen. Und jeder dieser Menschen hat jeden Tag die neue Chance dazu es besser zu machen. Tun sie aber nicht. Sie wählen den gemütlichen Weg. Wie im restlichen Leben auch. Also zumindest glauben sie das, denn sich um den Hund nicht zu kümmern und ihn nicht zu erziehen ist mit Sicherheit kein gemütlicher Weg. Da fangen die Probleme erst richtig an. Gemütlichkeit bedeutet auch, sich nicht einzugestehen, dass man es besser machen könnte. Denn dafür müsste man sein eigenes Verhalten hinterfragen, reflektieren, nachdenken und ausprobieren. Menschen fällt es schwer ihre festgefahrene Meinung zu ändern. Denn dann müssten sie zugeben was sie falsch gemacht haben und würden merken was sie verpassen. Dann lieber stur bleiben und dem anderen den Weg, den er gewählt hat auch noch schlecht zu reden. Die, die sich Mühe geben runterzuziehen anstatt sie zu bewundern, anzufeuern und zu loben. Dadurch braucht man sich selbst nicht mehr wie ein Versager fühlen. Und leider ist das die bittere Realität.
Dein Hund - dein Weg
Egal auf wen du triffst, vergiss also bitte nicht. Dein Hund - dein Weg. Es hat Dir niemand zu sagen, wie du dein Leben mit deinem Hund zu gestalten hast und worauf eure Beziehung bauen sollte. DU kennst deinen Hund am besten und du allein bist dafür verantwortlich, dass er liebevoll und auf seine ganz individuellen Bedürfnisse entsprechend behandelt wird.
Mach das was sich für dich richtig anfühlt, denn darauf kommt es an. Denn die besten Freunde sind immer nur 2 (oder in unserem Fall 3 😉).
Was sagst du? Ist es Eifersucht oder gibt es auch noch andere Gründe? Hinterlass uns ein Kommentar und lass uns gemeinsam darüber philosophieren.













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